Deutsche Handels- und Industriemächte stürmen nach vorne

Sowohl die deutschen Exporte, als auch die Importe erreichten im März Rekordhöhen. Es war der dritte monatliche Anstieg der Exporte in Folge, da Europas größte Wirtschaft von einer Verbesserung des Welthandels profitiert.

Es ist erstaunlich, wie die deutsche Wirtschaft globalen Risiken trotzt, ob politisch oder wirtschaftlich 

Anton Börner, Präsident des BGA-Handelsverbandes

Die saisonbereinigten Exporte stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und erreichten mit 105,4 Milliarden Euro ein Rekordhoch.

Auch die Importe stiegen um 2,4 Prozent und erreichten mit 85,8 Milliarden Euro den höchsten Wert, der in einem Monat verzeichnet wurde.

Die Industrieproduktion ging im März gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent zurück, war aber immer noch besser als erwartet.

Im ersten Quartal stieg die Industrieproduktion im Vergleich zum Vorquartal insgesamt um 1,4 Prozent.

Der Schwung hält an

Das Wirtschaftsministerium sagte, dass das verarbeitende Gewerbe – und insbesondere das Baugewerbe – an Schwung gewinnt und sich dieser Trend fortsetzen wird.

Es zeigte sich auch, dass die offenen Arbeitsplätze in den ersten drei Monaten dieses Jahres ein Allzeithoch erreichten.

Am Montag wurde bekanntgegeben, dass die deutschen Fabrikaufträge im März den zweiten Monat in Folge gestiegen sind.

“Die deutschen Exporte hatten ein beeindruckendes erstes Quartal”, sagte BGA-Präsident Anton Börner und fügte hinzu, dass das Geschäft mit anderen Ländern der Europäischen Union und Überseemärkten wie China und den Vereinigten Staaten floriere.

“Es ist erstaunlich, wie die deutsche Wirtschaft den globalen Risiken trotzt, sei es politisch oder wirtschaftlich”, fügte Börner hinzu.

Auftrieb für Merkel

Die insgesamt robusten Ergebnisse sind die jüngsten in einer Reihe solider Wirtschaftszahlen. Das dürfte Bundeskanzlerin Angela Merkel dabei helfen, ihre wirtschaftlichen Referenzen vor der Bundestagswahl am 24. September zu verbessern, falls sie eine vierte Amtszeit anstrebt.

Die Wirtschaftszahlen unterstreichen auch die Stärke der deutschen Wirtschaft im Vergleich zu ihren Konkurrenten.

Außenminister Sigmar Gabriel, ein Sozialdemokrat in Merkels Koalition, hat ihre Konservativen dazu gedrängt, nach der Wahl des Pro-Reform-zentristischen Emmanuel Macron zum Präsidenten, gegenüber Frankreich eine weniger rigide Haltung in der Finanzpolitik einzunehmen.