Der Unterschied zwischen Fremdkapital und Eigenkapital

Jedes Unternehmen braucht Kapital, um arbeiten zu können. Kapital ist das Geld, das ein Unternehmen – egal ob es sich um ein kleines Unternehmen oder einen großen Konzern handelt – benötigt und verwendet, um den täglichen Betrieb zu führen. Das Kapital kann verwendet werden, um Investitionen zu machen, Marketing und Forschung zu betreiben und Schulden zu tilgen.

Es gibt zwei Hauptquellen für Kapital, auf die Unternehmen angewiesen sind – Fremd- und Eigenkapital. Beide bieten die notwendige Finanzierung, um ein Unternehmen über Wasser zu halten, aber es gibt große Unterschiede zwischen den beiden. Obwohl beide Arten der Finanzierung ihre Vorteile haben, ist jede auch mit Kosten verbunden.

Fremdkapital

Fremdkapital sind die geliehenen Mittel, die zu einem späteren Zeitpunkt zurückgezahlt werden müssen. Das ist jede Form von Wachstumskapital, das ein Unternehmen durch die Aufnahme von Krediten beschafft. Diese Kredite können langfristig oder kurzfristig sein, wie z. B. ein Dispokredit.

Fremdkapital schwächt nicht den Anteil des Inhabers an der Firma. Aber es kann mühsam sein, die Zinsen zurückzuzahlen, bis Kredite abbezahlt sind – vor allem, wenn die Zinssätze steigen.

Unternehmen sind gesetzlich dazu verpflichtet, Fremdkapitalzinsen in voller Höhe auszuzahlen, bevor sie eine Dividende an die Aktionäre ausschütten dürfen. Dadurch wird Fremdkapital auf der Prioritätenliste eines Unternehmens höher eingestuft als die Jahresrenditen.

Während Schulden einem Unternehmen ermöglichen, einen kleinen Geldbetrag in eine viel größere Summe umzuwandeln, verlangen Kreditgeber im Gegenzug dafür ihre Zinszahlungen. Dieser Zinssatz sind die Fremdkapitalkosten. Fremdkapital kann auch schwierig zu beschaffen sein oder Sicherheiten erfordern, besonders bei Unternehmen, die in Schwierigkeiten sind.

Eigenkapital

Eigenkapital stammt normalerweise aus Mitteln, die von Aktionären investiert werden. Deshalb sind die Eigenkapitalkosten etwas komplexer. Bei Eigenkapitalfonds muss ein Unternehmen keine Schulden aufnehmen und das bedeutet, dass es nicht zurückgezahlt werden muss. Aber es gibt natürlich ein gewisses Maß an Rendite, das diese Aktionäre erwarten. Dieses richtet sich nach der Marktentwicklung im Allgemeinen und der Volatilität der betreffenden Aktie.

Unternehmen müssen in der Lage sein, Renditen – gesunde Aktienbewertungen und Dividenden – zu erwirtschaften, mit denen dieses Niveau erreicht oder übertroffen wird, um die Investitionen der Aktionäre zu erhalten. Das Capital Asset Pricing Model (CAPM) nutzt einen risikofreien Zinssatz, die Risikoprämie des breiteren Marktes und den Beta-Wert der Unternehmensaktie. Damit wird dann die erwartete Rendite oder die Eigenkapitalkosten bestimmt.

Das Eigenkapital steht für Eigentum, während das Fremdkapital eine Verpflichtung darstellt.

Normalerweise übersteigen die Kosten für Eigenkapital die Kosten für Fremdkapital. Das Risiko für die Aktionäre ist größer als für die Kreditgeber, denn die Rückzahlung einer Schuld ist unabhängig von den Gewinnmargen eines Unternehmens gesetzlich vorgeschrieben.