Deutschland erlaubt institutionellen Fonds, bis zu 20% in Kryptowährungen zu halten

Deutschland plant, bestimmten institutionellen Fonds zum ersten Mal zu erlauben, Milliarden von Dollar in Kryptoanlagen zu investieren.

Ein Gesetz, das am Montag in Kraft tritt, erlaubt es sogenannten Spezialfonds mit festen Anlagerichtlinien, bis zu 20 % ihrer Bestände in Bitcoin und andere Kryptoanlagen zu investieren. Die Fonds, auf die nur institutionelle Anleger wie Pensionsgesellschaften und Versicherungen zugreifen können, verwalten derzeit rund 1,8 Billionen Euro (2,1 Billionen Dollar).

Die Gesetzgeber auf der ganzen Welt haben Krypto-Vermögenswerte nur langsam akzeptiert, da deren Bewertungen stark schwanken und die Märkte von einer kleinen Anzahl von Anlegern dominiert werden. Der Schritt markiert eine Verschiebung der Anlageklasse in den Mainstream und folgt auf Investitionen von einigen der größten Namen in der Finanzbranche, darunter Mike Novogratz und Alan Howard.

“Die meisten Fonds werden zunächst deutlich unter der 20-Prozent-Marke bleiben”, sagt Tim Kreutzmann, Experte für Krypto-Assets beim BVI, dem Verband der deutschen Fondsindustrie. “Einerseits haben institutionelle Anleger wie Versicherer strenge regulatorische Anforderungen an ihre Anlagestrategien. Und auf der anderen Seite müssen sie auch in Krypto investieren wollen.”

Laut Kamil Kaczmarski, Berater für Finanzdienstleistungen bei Oliver Wyman LLC, einer Unternehmensberatungsfirma, könnte die Volatilität der Anlagen für die traditionell sehr konservativen Anleger in Deutschland nicht attraktiv sein. Er geht davon aus, dass die Fonds mit Kryptowährungen auf niedrigem Niveau experimentieren werden, wobei die meisten von ihnen frühestens in fünf Jahren in die Nähe der Schwelle kommen werden.

Der Vermögensverwalter der Deutschen Bank AG, die DWS-Gruppe, beobachtet die Entwicklungen, plant aber derzeit keine Fonds, die Krypto kaufen, so eine Sprecherin. Die DekaBank, einer der größten Vermögensverwalter des Landes, hat Investitionen in digitale Währungen in Erwägung gezogen, aber noch keine Entscheidung getroffen, so ein Sprecher.